Keep calm and Breathe

Gruppe 5

Mein Prototyp nutzt Filz als Hauptmaterial, kombiniert mit Baumwollgarn. Beide Materialien gelten als natürlich, langlebig und biologisch abbaubar, wodurch die Produktwahl den Nachhaltigkeitsansatz der Aufgabenstellung erfüllt.

Das Produkt verfolgt eine klare physiologische Beruhigungsfunktion, indem es ein taktiles Atem-Biofeedback-Interface bildet. Durch das langsame Nachfahren der Linie mit den Fingern wird ein Atemrhythmus von 5 Sekunden Einatmen, 4 Sekunden Halten und 6 Sekunden Ausatmen bewusst angeleitet. Dieses Verhältnis betont eine längere Expirationsphase, was nach etablierten Prinzipien der Atemregulation entspannungsfördernd wirkt und zur Senkung von Herzrate und Stress beiträgt.
Gleichzeitig erfüllt das Interaktionsdesign die Forderung nach „slow, deliberate interaction“, da die gestickte Linie Widerstand und Struktur bietet und keine schnelle, repetitive Fidget-Bewegung zulässt.

Neben dem physiologischen Nutzen unterstützt der Prototyp auch kognitive Entlastung, da die einzige Aufgabe des Users darin besteht, eine einzelne taktile Form nachzuverfolgen – ohne zusätzliche visuelle oder mentale Reize. Dadurch wird Aufmerksamkeit gebündelt und der mental-load reduziert.
Die emotionale calming-Komponente entsteht durch die weiche, warme Haptik von Filz und die analoge, handgefertigte Ästhetik der Stickerei, welche Geborgenheit, Sicherheit und Achtsamkeit assoziiert.

Die Sticktechnik selbst verstärkt das Designziel:
Mit dem Backstitch wurde die Hauptlinie in klaren, leicht fühlbaren Segmenten definiert, wodurch eine gleichmäßige, durchgehende Kontur entsteht, die Orientierung und Halt bietet. Die Zahlen wurden equivalent mit dem running-stitch vernäht.

Auf farblicher Ebene habe ich zwei farblich konträre Farben gewählt, um einen farblichen Unterschied darzustellen, habe aber ebenfalls darauf geachtet, dass beide Farben dem Nutzer nicht zu grell ins Auge stechen, um so dem Ziel der Achtsamkeit nicht wieder entgegenzuwirken.

Dieser Prototyp wurde mit der Intention gebaut, ihn vielleicht im Büro auf dem Tisch liegen zu haben, als auch eingerahmt an der Wand, um über den Tag immer wieder darauf aufmerksam zu machen, sich selber zu erden und kleine Atempausen im Arbeitsalltag einzulegen.

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